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Denken, Lernen, Selbstlernen
 

  Denken, Lernen, Selbstlernen

Denken wir richtig?

Mit beiden Gerhirnhälften lernen

Wie oben bei der Darstellung von Bau und Wirkungsweise unseres Gehirns beschrieben wird, empfangen, verarbeiten und speichern wir ständig riesige Mengen von Informationen. Mit Hilfe der PET-Technik = Positronen-Emissions-Tomographie, einem bildgebenden Verfahren, das die Gehirnforscher anwenden, können Stoffwechselvorgänge im Gehirn sichtbar gemacht werden. Dabei entsteht dann die bereits oben beschriebene "Gehirnlandkarte", eine Kennzeichnung der Gehirnregionen für bestimmte Fähigkeiten.

In dieser "Landkarte" ist nun auch erkennbar, dass die beiden Hälften (Hemispheren) unseres Großhirns unterschiedliche Aufgaben bewältigen und unterschiedliche Fähigkeiten beheimaten. Während beim Rechtshänder die linke Gehirnhälfte das rationale (verstandesorientierte) wissenschaftlich exakte Denken, alle detaillierten Vorstellungen und die Sprache steuert, ist die rechte Hemisphere für alles Bildhafte, Emotionale (Gefühlsmäßige), Komplexe (Zusammengesetzte), Visionen (schöpferische Zukunfts- und Wunschvorstellungen) und die Körpersprache zuständig, bei Linkshändern ist die Schwerpunktbildung umgekehrt, bei weniger eindeutig veranlagten Menschen ist sie nicht so klar.

Beide Gehirnhälften haben zwar ihre Schwerpunkte, beide Hemispheren arbeiten aber immer parallel und zusammen. Unser Gehirn verarbeitet Informationen natürlich nicht linear und hintereinander, sondern parallel und vernetzt. Wenn Milliarden Bits von Informationen und beispielsweise bereits beim Sehen pro Sekunde mit Milliarden Bits der anderen Sinne und dies alles wiederum mit Milliarden Bits aus den vielen dazu passenden Gedächtnisbereichen verglichen und gespeichert werden, geschieht das immer über Netzwerke und auch in beiden Gehirnhälften parallel und gleichzeitig. Außerdem beeinflussen sich die vielen verschiedenen Teile der Netzwerke zusätzlich gegenseitig.

Dennoch haben die meisten von uns ein großes Problem, sie denken und erinnern zu "einseitig", das heißt rechts- oder linkshirnig. Möglicherweise ist dieses Problem des modernen Menschen auf die zunehmende Spezialisierung und soziale Entwicklung in unserer Gesellschaft im Laufe der Geschichte zurück zu führen. in der Antike wurde die Welt noch ganzheitlich betrachtet, die unterschiedlichen Wissenschaften bildeten sich erst im Ansatz. Die Gelehrten des Altertums vertraten und beherrschten häufig Natur- und Geisteswissenschaften wie z.B. Mathematik oder Medizin und Philosophie gleichzeitig. In der heutigen Zeit mit ihrem ungeheuren Fachwissen und vielfältigen Rollenverteilungen innerhalb der Gesellschaft trainieren und nutzen wir, je noch unseren Neigungen und Aufgaben in der Gesellschaft stärker die rechte oder die linke Gehirnhälfte. Männer scheinen eher linkshirnig orientiert zu sein, sind vielleicht her analytisch, sachlich oder logisch, weil diese Fähigkeiten im Berufsleben mehr gebraucht werden. Frauen scheinen eher rechtshirnig zu denken, haben also eher Stärken im emotionalen, kreativen und intuitiven Bereich, vielleicht weil von ihnen im Leben eher Fähigkeiten aus diesen Bereichen, z.B. Freizeit, Familie oder Kunst verlangt und erwartet werden. Diese manchmal erkennbaren Unterschiede zwischen Männern und Frauen können aber in Wirklichkeit nicht auf unsere vererbten Anlagen zurück zu führen sein, da alle Menschen, Männer und Frauen, prinzipiell gleichermaßen rechts- und linkshirnig veranlagt sind. Deshalb sollten wir uns vor Vorurteilen hüten und Männer und Frauen oder andere gesellschaftliche Gruppen nicht in eine bestimmte "Schublade" stecken und einseitig falsch einschätzen.

Vielmehr sollten wir uns fragen, warum bei uns selbst oder anderen einseitige Interessen oder Veranlagungen stärker vorhanden sind. Die Chance zur ganzheitlichen Nutzung unseres Gehirns sollten wir uns nicht entgehen lassen!

Siehe unbedingt auch: Lernen mit beiden Gehirnhälften !

Leonardo da Vinci, Goethe oder Einstein waren wie viele andere Multi-Talente oder Genies in ihrem Denken und Handeln ganzhirnig geprägt. Auch jeder Einzelne von uns kann viel mehr seiner Fähigkeiten entwickeln und nutzen, wenn er lernt ganzheitlich zu denken und zu lernen.

Schüler-/innen und Lehrer-/innen können das erreichen, wenn Lernen und Lehren über möglichst viele Eingangskanäle (Sinne) und möglichst vielseitig verknüpft und vernetzt mit grundsätzlichem Überblick geschehen. Das wäre dann ganzhirnig orientiertes Lernen und Lehren.

Im Kapitel Selbstlernen gibt es Hinweise, wie jeder in diesem Sinne mehr für sein Lernen und Lehren erreichen kann.

Vorher sind jedoch noch Informationen zum Funktionieren des Gedächtnisses, zur Intelligenz und zu unterschiedlichen Lernprinzipien wichtig.

Das Gedächtnis  

 

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