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Das Vorstellungsgespräch  zurück zur Übersicht

Gut informiert ist halb gewonnen

Verschaffen Sie sich alle wichtigen Informationen über Aktivitäten, Erfolg und Unternehmenskultur Ihres Wunscharbeitgebers. Viele Konzerne präsentieren sich im Internet. Weitere ergiebige Quellen sind: Handelsregister, Wirtschaftsverbände, Zeitungsarchive. Manche Banken haben öffentlich zugängliche Archive mit Presse- und Geschäftsberichten ihrer Kunden.

Achten Sie besonders auf aktuelle Probleme und Projekte des anvisierten Arbeitgebers, auf die sie im Gespräch vielleicht eingehen können.

Wenn Sie in einer Bank arbeiten möchten, betreten Sie ruhig einmal die Schalterhalle als vermeintlicher Kunde. Üben Sie "Method acting" auch am Telefon: Die Presseabteilung großer Unternehmen schickt Ihnen Material, wenn Sie wichtig genug wirken.
 

Mögliche Fragen, mögliche Antworten

Gehen Sie Ihre Unterlagen noch einmal genau durch, überlegen Sie, an welchen Stellen der künftige Chef eventuell mehr wissen will, was erklärungsbedürftig sein könnte. Bereiten Sie Antworten vor.

Denken Sie dabei nicht nur an schlechte Zeugnisnoten oder Lücken im Lebenslauf. Wenn Sie etwa Bergsteigen als Hobby nennen, rechnen Sie damit, dass man Sie nach Ihren bevorzugten Wandergründen fragt oder nach gefährlichen Erlebnissen und wie Sie sie gemeistert haben. Überlegen Sie vorsorglich auch, mit welchem Lieblingsbuch Ihr zukünftiger Arbeitgeber Sie identifizieren soll ...
 

Selbstbewusstsein aufbauen

Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein, indem Sie alle Dinge, die Sie in Ihrem Leben, beruflich oder privat erreicht haben, aufschreiben. Machen Sie sich klar, warum Sie gut sind und dementsprechend die erste Wahl für den Wunschjob. Vergleichen Sie das Stellenprofil mit ihrem Qualifikationsprofil. Lesen Sie diese Notizen öfters durch, damit Sie sie für das Vorstellungsgespräch verinnerlichen.

Pauken Sie keine Formulierungen, aber üben Sie ruhig einmal laut Antworten auf kritische Fragen. Checken Sie vor dem Spiegel Mimik und Gestik. Wer mit den Fingern trommelt oder die Brille ständig abnimmt, wirkt nervös und aggressiv.
 

Kleider machen Leute

Planen Sie die Kleiderfrage rechtzeitig. Ein einheitlicher Dresscode existiert nicht, alles geht, solange es gepflegt wirkt und Sie sich darin wohl fühlen. In der Banken-, Versicherungs- und Beraterbranche kommt eine konservative Garderobe nach wie vor gut an, bei kreativen und innovativen Berufen ist der klassische Business-Look eher out.

Wenn Sie sich für das Bewerbungsgespräch neu einkleiden, tragen Sie das Outfit vorher mindestens einmal. So wirkt es weniger steif und Sie wissen, ob Sie sich dauerhaft darin wohl fühlen. Auf dem Weg zum Gespräch festzustellen, dass der Rock zu kurz ist oder die Hose beim Sitzen kneift, verunsichert zusätzlich.

Bleiben Sie möglichst dezent. Die Primadonna ist wenn, dann der Personalchef. Vermeiden Sie also tunlichst, ihn mit Ihrem neuesten Armani-Jackett in den Schatten zu stellen. Übertriebenes Understatement verkürzt Ihr Engagement bei der Firma allerdings ebenfalls.

Auch bei der Frisur ist der Schnitt nicht so entscheidend, wie die Gepflegtheit. Sehr lange Haare bei Männern kommen bei vielen Personalchefs nicht gut an, ebenso wenig wie dick aufgetragene Schminke, auffälliger Schmuck und aufdringliches Parfum beim weiblichen Geschlecht.
 

Wer zu spät kommt ...

Pünktlichkeit beim Vorstellungstermin ist oberstes Gebot. Wer zu spät kommt, den bestraft die Personalabteilung. So lächerlich es klingt: Machen Sie sich deshalb vorher mit dem Anfahrtsweg vertraut. Kümmern Sie sich um die Fahrzeiten von Bus und Bahn und planen Sie auch das letzte Stück zu Fuß mit ein.

Eine Verspätung verursacht einen schlechten Einstieg, zumal Ihr Gegenüber in der Regel nur begrenzt Zeit hat. Anderseits sollten Sie Ihre Gesprächspartner nicht schon eine Stunde vor dem vereinbarten Termin überraschen – viel mehr als zehn Minuten zu früh sollte man nicht erscheinen.
 

Die entscheidenden Sekunden

Viele Psychologen sind davon überzeugt, dass sich in den ersten zehn Sekunden einer Begegnung entscheidet, ob der Gesprächspartner als sympathisch oder nicht, passend oder nicht, empfunden wird. Was das Gegenüber mit dem ersten Eindruck aufnimmt, ist nachher schwer zu revidieren.

Seien Sie freundlich, ohne überschwänglich zu wirken. Blicken Sie dem Gesprächspartner offen in die Augen, ohne zu starren. Lächeln Sie und warten Sie ab, bis der Interviewer Ihnen die Hand reicht, drücken Sie diese fest, ohne zu quetschen.

Achten Sie auf Distanz: Wer dem Gesprächspartner zu dicht auf die Pelle rückt, weckt Aggressionen.
 

Der Anfang ist leicht

... denn das Skript kennen Sie – zumindest dann, wenn Sie sich gründlich vorbereitet haben und das Unternehmen professionell vorgeht. Nach kurzem Eingangsgeplänkel ist Ihr erster Monolog zum Thema "Mein Werdegang" fällig. Schwaflertypen sind in der deutschen Wirtschaft unbeliebt. Kalte Fische allerdings auch – deshalb sollte man nicht kurzangebunden und nüchtern wirken. Wolfgang Lichius von der Kienbaum Personalberatung: "Gehen Sie auf die Situation ein, und verlieren Sie sich nicht in Details."
 

Marketing in eigener Sache

Den weiteren Dialog bestimmt das Unternehmen. Der Personalentscheider schöpft oft aus einem reichen Repertoire an Standardfragen, die sich in jedem guten Anleitungsbuch zum Vorstellungsgespräch finden. Ihre spontanen Antworten können Sie daher von langer Hand planen. Besonders auf zu erwartende stressige Fragen, etwa Lücken im Lebenslauf, sollten Sie sich vorher eine überzeugende Antwort zurechtlegen.

Bleiben Sie dabei glaubwürdig. Märchen erzählen fällt auf, wenn die Aussagen nicht zu Ihrem Persönlichkeitsprofil passen – sprich, nicht authentisch wirken. Und Vorsicht: Manche Unternehmen holen sich Referenzen bei Ex-Arbeitgebern, Lehrern oder Professoren.
 

Mit klugen Fragen punkten  

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