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SPORT Schüler Skript
 

[  SPORT Schüler Skript  INHALT  ] 

S P O R T   I S T   U N E R S E T Z B A R

Was in der Einleitung eines Entwurfs der Richtlinien Sport für die gymnasiale Oberstufe steht, betrifft Erfahrungen, die jeder von uns ständig macht und die uns immer wieder vor Augen führen, wie wichtig der Sport ist und wie wichtig der Sport in der Schule ist. Der folgende Ausschnitt geht grundsätzlich auf die vielen verschiedenen Gesichtspunkte ein, die Sport in der Schule unentbehrlich machen!

Die Unaustauschbarkeit und Unverzichtbarkeit des Sports resultiert insbesondere aus den Anteilen, die er für die Förderung von persönlicher Entfaltung und sozialer Verantwortlichkeit leistet. Mit Blick auf die Einheit und Ganzheitlichkeit des Menschen sind nicht nur geistiges Vermögen, sondern auch sinnlich-körperliche Potentiale zu entfalten. Hier kommt dem Schulsport und der sportlichen Bewegung fundamentale Bedeutung zu. Für die Aufgabe einer umfassenden Thematisierung von Körper und Bewegung ist er in der Schule ohne echte Alternative. Die Wichtigkeit dieser Aufgabe wird besonders deutlich angesichts heutiger gesellschaftlicher Verhältnisse, in denen körperliche Aktivität im Lebensalltag immer mehr an Bedeutung verliert. Der Rückgang primärer sinnlicher Erfahrungen und die Zunahme von Erfahrungen aus zweiter Hand sind als Kennzeichen aktueller gesellschaftlicher Zustände und Tendenzen deutlich auszumachen. Sportliche Aktivitäten, die von Schülerinnen und Schülern außerhalb der Schule ausgeübt werden, sind oft nur begrenzt zur Kompensation solcher Erfahrungs- und Bewegungsdefizite geeignet, weil sie nicht selten Einseitigkeiten aufweisen.

Der Schulsport steht deshalb in der Pflicht, den Schülerinnen und Schülern eine Vielzahl und Vielfalt unmittelbarer, authentischer Erlebnisse, Erfahrungen und Lerngelegenheiten in körperlicher, materialer, emotionaler, sozialer und ökologischer Hinsicht zu vermitteln. Er ermöglicht das Gefühl unmittelbar erlebter Freude an der eigenen sportlichen Bewegung, bahnt selbst- und sozialverantwortliches Handeln in diesen Wirklichkeitsbereichen an und leistet damit einen Beitrag zu vertiefter Allgemeinbildung.

Achtung: Bei den Punkten A bis F handelt es sich um die neuen verbindlichen pädagogischen Perspektiven, die bei den einzelnen Unterrichtprojekten in der gesamten Oberstufe im Vordergrund stehen müssen!

  1. Die Wahrnehmungsfähigkeit verbessern, Bewegungserfahrungen erweitern
    Diese Perspektive knüpft ausdrücklich an den beklagten Verlust sinnlicher Wahrnehmung und Erfahrung an und öffnet den Blick für die Möglichkeiten, durch vielfältige Bewegungen die Wahrnehmungsfähigkeit zu aktivieren und die Sinne zu schärfen. Die sinnliche Genussfähigkeit soll durch die Lust an der eigenen Bewegung entwickelt werden und Anreiz sein für kontinuierliche sportliche Aktivität.

  2. Sich körperlich ausdrücken, Bewegungen gestalten
    Bewegung lässt sich als Sprache des Körpers wahrnehmen und verstehen. Sie ist Bestandteil des Selbst-Konzeptes des Menschen und dient - gerade in der Altersstufe der Jugendlichen - der Entwicklung und Präsentation von Ich-Identität. Daher ist es wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler differenzierte Ausdrucksmöglichkeiten durch Bewegung und Körper entwickeln und verstehen lernen. Sie sollen in der Lage sein, sportliche Bewegung allein und in der Gruppe, auch nach vereinbarten Kriterien, zu gestalten. Das entwickelte Reflexionsvermögen der Schülerinnen und Schüler ermöglicht zudem eine kritische Ausarbeitung moderner Erscheinungsformen von Körpersprache, die nicht selten als manipulativ vorgegebene Modediktate (z.B. "die ideale Figur") auftreten.

  3. Üben lernen, Leistungen erfahren und reflektieren
    Die Schülerinnen und Schüler sollen eine positive Einstellung zur Anstrengung entwickeln, sich sportlichen Leistungsanforderungen stellen und durch beharrliches Üben die eigene Leistungsfähigkeit verbessern. Sie sollen Prozesse des Übens und Trainierens verstehen und sie zunehmend selbständig organisieren und durchführen. Die Möglichkeit zur Individualisierung des Übungs- und Lernprozesses gibt den Schülerinnen und Schülern in der gymnasialen Oberstufe , aber auch schon in der Sek. I, Gelegenheit, in ausgewählten Bewegungsfeldern und Sportbereichen langfristig und kontinuierlich auf ein individuelles Leistungsoptimum. hinzuarbeiten. Dabei sollen sie erkennen und akzeptieren lernen, dass Leistungen im Sport sich an Normen orientieren und auf unterschiedlichen Anforderungsebenen erbracht werden können. Dies geschieht vor allem mit Blick auf die unterschiedlichen Voraussetzungen in einer Gruppe, mit denen die Schülerinnen und Schüler sensibel, personenbezogen und sachgerecht umgehen sollen.

  4. Gemeinsam handeln, wettkämpfen und sich verständigen
    Die Schülerinnen und Schüler sollen ein differenziertes Regelbewusstsein und differenzierte Fähigkeiten im Umgang mit Regeln entwickeln. Sie sollen sowohl kooperierende als auch konkurrenzorientierte Aktionsformen als soziale Verhaltensweisen im Sport erleben und reflektieren. Auf der Grundlage der Kenntnisse, dass Sport ein dem Wandel unterworfenes gesellschaftliches Phänomen ist, sollen die Schülerinnen und Schüler in der gymnasialen Oberstufe ein verstärktes Bewusstsein von den eigenen Gestaltungsmöglichkeiten des sportlichen Geschehens entwickeln und befähigt werden, Vereinbarungen zu treffen und als gemeinsames Sporttreiben zu realisieren.

  5. Die Fitness verbessern, Gesundheitsbewusstsein entwickeln
    Die Schülerinnen und Schüler sollen Gesundheit in einem ganzheitlichen Verständnis als ein In-und Miteinander physischer, psychischer, sozialer und ökologischer Faktoren erleben und begreifen. Spätestens in der gymnasialen Oberstufe erwerben sie Kompetenzen für ein gesundheitsgerechtes Sporttreiben in eigener Verantwortung, was auch Kenntnisse und Erfahrungen hinsichtlich der Möglichkeiten und Grenzen der mit dem Fitnessgedanken verbundenen Vorstellung der "Machbarkeit" eines gesunden Körpers einschließt.

  6. Sich einsetzen, etwas wagen und verantworten
    Im Sport gibt es Aufgaben und Situationen, die ihren Reiz vor allem aus der Tatsache gewinnen, dass für den einzelnen ihr Ausgang und ihre erfolgreiche Bewältigung nicht eindeutig vorhersehbar sind. Wagt man solche Herausforderungen, kann das eigene Handeln gelingen, aber auch scheitern. Neben der prickelnden Spannung und dem lustvollen Genießen der gelungenen Handlung ist insbesondere auch die Erfahrung der eigenen Fähigkeiten und ihrer Grenzen in solchen Situationen wertvoll. Durch zunehmend bewussteres und umsichtiges Abwägen von Wagnissen, das den. Mut zum Nein-Sagen einschließen muss, entwickeln Schülerinnen und Schüler bis hin zur gymnasialen Oberstufe ihre Fähigkeit zur realistischen Selbsteinschätzung weiter, was zur Stärkung ihres Selbstwertgefühls und ihrer Ich-Identität beitragen kann.

 

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