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SPORT Schüler Skript
 

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T U R N E N

Frisch, fromm, fröhlich, frei: Turnen hat Geschichte

Deutschland gilt als Mutterland des Turnens. Im Jahre 1811 errichtete Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (1778 - 1852) den ersten Turnplatz in der Berliner Hasenheide. Er wollte die Kraft des Volkes stärken. Sein Motto war: "Frisch, fromm, fröhlich, frei!" Mit der Zeit haben sich verschiedene Übungen an verschiedenen Geräten entwickelt. Heute gibt es viele Wettkämpfe, bei denen sich jeder seine eigene Übung (Kür) zusammenstellt. Diese Wettkampfart wird auch an den Schulen im Gerätturnen praktiziert.

Turnen, ein Mädchensport?
Häufig turnen die Mädchen lieber als die Jungen, da sie bei Sportarten wie Fußball, bei denen es auf Kampfkraft und Zweikampfverhalten ankommt, nicht so gut mithalten können, aber dafür mehr Körpergefühl besitzen. Beim Turnen wird mehr Körperbeherrschung in schwierigen Positionen verlangt. Deshalb sollten auch die Jungen die Vielseitigkeit des Turnens schätzen lernen.

Was ist wichtig, was wird gefördert?
Kraft, Beweglichkeit, Körpergefühl, Koordinationsvermögen, Kreativität! Außerdem ist es wichtig, die Angst zu überwinden, die viele vor den teilweise waghalsigen Übungen haben. Auf dieses Ziel wird hingearbeitet. Außerdem gibt es am Anfang noch eine Hilfestellung, bei der ein Helfer den Turner auffängt und ihn stützt. Wenn sich der Turner nämlich vor dem Sprung oder der Übung fürchtet und im entscheidenden Moment abbremst oder eine falsche Bewegung macht, kann das zu Unfällen führen und ist sehr gefährlich. Außerdem wird noch die Anwendung der Kraft in Verbindung mit dem Gleichgewichtssinn herangebildet. Gelenkigkeit und ein gutes Bewegungsgefühl (Koordinationsvermögen) werden sehr gefördert.

Bundesjugendspiele im Gerätturnen

Bei den Bundesjugendspielen gibt es für Jungen und Mädchen teilweise unterschiedliche Geräte.
Die Jungen turnen an Boden, Barren, Reck und Sprung.
Die Mädchen dagegen benutzen den Schwebebalken, das Reck oder den Stufenbarren, den Sprung und den Boden.
Dabei werden im Wettkampf jeweils aber nur drei Geräte benutzt.

Für jedes Gerät gibt es acht vorgeschriebene Schwierigkeitsgrade. So gibt es für die leichteste Übung einen Punkt und für die schwerste Übung acht Punkte. Zu jeder Übung werden zudem noch 0-3 Zusatzpunkte von dem Begutachter der Übung vergeben. Drei Punkte gibt es, wenn die Übung ohne Fehler und in guter Haltung ausgeführt wurde. Dementsprechend weniger Punkte gibt es dann, falls an einigen Stellen Fehler aufgetreten sind oder die Haltung nicht gut war.
Ab bestimmten Punktzahlen gibt es je nach Alter (Jahrgangsalter!) Teilnehmer-, Sieger- und Ehrenurkunden.

(Anmerkung: Seit 2001 haben sich die Bundesjugendspiele verändert.)

Brummschädel?
Das Bodenturnen
Beim Bodenturnen ist es wichtig, dass man z.B. bei der Rolle vorwärts den Kopf nach vorne beugt, um ihn zu schützen, und auch den Rücken ganz rund macht. Mit beiden Händen fängt man sich ab. Somit läuft die Übung rund und flüssig ab. Auch beim Handstandabrollen ist es wichtig, den Kopf nach vorne zu beugen und sich vor allem nicht fallen zu lassen, wie es oft passiert, sondern langsam die Arme anzuwinkeln und sich dann abrollen zu lassen. Körperbeherrschung mit Tempo!

Nur Fliegen ist schöner!
Der Sprung
Hier muss der Turner Anlauf nehmen und dann mit hoher Geschwindigkeit auf Bock, Kasten oder Pferd zulaufen. Es ist wichtig, kurz vor dem Absprung nicht abzubremsen. Dann springt man mit beiden Beinen auf das Sprungbrett. Hierbei darf man nicht mit den Beinen einknicken, sondern muss sich zusätzlich noch abfedern. Bei allen Übungen muss man die Hände auf dem Gerät kurz und kräftig aufsetzen und während des Sprungs die Beine stark anwinkeln (Hocke) oder spreizen (Grätsche), damit man nirgendwo hängen bleibt.

Stützkraft total!
Der Barren
Der Barren besteht aus zwei runden, parallellaufenden Holmen, deren Höhe und Abstand verstellbar ist. Meist springt man am Anfang der Übung in den Stütz und fängt dann an zu schwingen, führt dann die ausgewählte Übung aus und beendet sie mit einem Sprung neben den Barren. Stützkraft und Gleichgewichtsgefühl werden gefordert.

Turnen auf zwei Ebenen!
Der Stufenbarren
Hier wird im Gegensatz zum normalen Barren ein Holm etwas höher gestellt. Die Übungen werden also auf zwei Ebenen ausgeführt. Hier sind die Übungen ähnlich denen am Reck, da sie auch aus Aufschwüngen und unterschiedlichen Schwüngen bestehen. Wie auch beim Schwebebalken folgt am Ende als Abgang ein Sprung, der meistens von der obersten Ebene ausgeführt wird.

Je länger, desto schwieriger!
Das Reck
Das Reck besteht aus einer waagerechten Eisenstange, deren Höhe verstellbar ist. Am Anfang springt man entweder in den Stütz oder schwingt sich mit einem Felgaufschwung in den Stütz. Hiernach fährt man mit der ausgewählten Übung fort. Am Ende steht man entweder vor der Stange oder im Strecksprung hinter der Stange. Beim Reck ist es vorteilhaft, wenn man klein und kräftig ist, da die Hebelwirkung so günstiger ist. Die Körperlänge kann ein Problem sein, nämlich wenn man zu groß ist und wenig Kraft hat und deshalb nicht so gut die Übungen ausführen kann.

Gleichgewicht und Körperspannung sind alles!
Der Schwebebalken
Hier ist Gleichgewichtsgefühl sehr wichtig und wird auch gefördert. Außerdem benötigt man viel Ganzkörperspannung. Man braucht auch ein wenig Mut, denn der Schwebebalken ist nur sehr schmal und es passiert oft, dass man daneben tritt. Die Übungen bestehen oft aus Sprüngen. Außerdem macht man Räder und Handstände. Zum Schluss folgt ein Sprung, der ebenfalls mit einem Handstand und einem Rad kombiniert werden kann.

Anmerkung: Seit 2001 gibt es die neuen Bundesjugendspiele !   Es hat sich alles verändert!
 

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