Denken, Lernen, Selbstlernen |
I N H A L T | ||||
---|---|---|---|---|
Dr. med. Gisela Eberlein "Autogenes Training mit Kindern" | Dr. med. Gisela Eberlein "Autogenes Training mit der ganzen Familie" | |||
konzentrative Selbstentspannung | Basis des Verstehens | |||
aus: "Naturarzt", Heft 1/2000, Access Verlag, Königstein, S. 53
Dr. med. Gisela Eberlein, "Autogenes Training mit Kindern"
Kindheit ist heute oft kein geschützter Raum mehr. Zu groß sind die Anforderungen und Belastungen unserer modernen Welt, mit denen sich schon die Kleinsten auseinandersetzen müssen. Konzentrationsschwäche, Nervosität, Kontakt- und Lernschwierigkeiten aber auch Verhaltensstörungen wie Bettnässen, Stottern oder schlechte Schulnoten sind die Folge. Und die verzweifelte Frage der Eltern lautet: Was ist mit unserem Kind los und wie können wir ihm helfen? Denn Vitamin-, Aufbau- oder Beruhigungsmittel gegen Konzentrationsstörungen einzusetzen, kann auf Dauer nicht erfolgreich sein.
Doch was können Eltern tun? Mit Hilfe des autogenen Trainings, was wörtlich übersetzt "aus sich selbst heraus üben" heißt, kann ein erster Schritt in die richtige Richtung getan werden. Das autogene Training wurde von dem Berliner Nervenarzt I.H. Schultz entwickelt und bedeutet, sich selbst und die Wahrnehmung von sich selbst zu beeinflussen. Mit Hilfe der konzentrativen Selbstentspannung können auch Kinder lernen, Schwierigkeiten des Alltags leichter zu überwinden. Während die Autorin bei älteren Kindern und Jugendlichen das autogene Training wie bei Erwachsenen durchführt, verwendet sie bei kleineren Kindern phantastische und traumhafte Märchen.
Im ersten Teil des Buches macht sie deutlich, warum viele Kinder die Hilfe des autogenen Trainings brauchen. Wie wichtig es ist, den Mut und das Selbstvertrauen der Kinder zu stärken. Für den Laien gut nachvollziehbar beschreibt sie im zweiten Teil ihre Arbeit mit den Kinder und wie sie die Märchen gezielt einsetzt. Im dritten Teil vermitteln Protokolle die Erfahrungen, die die Autorin mit ihren kleinen Patienten gemacht hat, und gibt dem Leser Anregungen, wie er mit seinen Kindern selbst Märchen erfinden kann.
Seit über 30 Jahren wendet Dr. med. Gisela Enderlein autogenes Training erfolgreich bei Kindern an, die unter Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Nervosität oder Ängsten leiden. Ihre Arbeit hat ihr gezeigt, dass sich solche Probleme mit Hilfe des autogenen Trainings oft lösen lassen. Ihr Ratgeber vermittelt Eltern Erfahrungen und Anregungen, wie mit Entspannungsübungen die Aktivität und Kreativität der Kinder gefördert werden kann.
Dr. med. Gisela Eberlein, Autogenes Training mit Kindern, 118 Seiten, DM 12,90, Econ & List, 6.
aktualisierte Auflage, 1999.
Zu beziehen über: Naturarzt-Bücherservice, Feldbergstraße 2, 61462 Königstein, Telefax 06174/926329.
aus: Dr. med. Gisela Eberlein, "Autogenes Training mit der ganzen Familie", Econ Verlag, Düsseldorf, 1986, S. 17-20
Was nützt es, wenn ein Mitglied der Familie autogenes Training erlernt hat, es anwenden und damit leben möchte, jedoch von den anderen, in diesem Fall den engsten Familienmitgliedern, nicht verstanden wird?
Jeder kann durch das autogene Training ruhiger und gelassener werden, seine Unzufriedenheit mildern und abbauen. Dies ist sehr wichtig für das Familienleben.
Sehr oft kommen Eltern »über ihre Kinder« zum autogenen Training. Den Eltern und Lehrern fällt bei vielen Schülern, nicht nur im Pubertätsalter, das mangelnde Konzentrations- und Leistungsvermögen auf.
Die Frage nach dem »Warum« lässt sich zunächst nur teilweise klären - Stress, Überforderungen, Schwierigkeiten zu Hause, negative Einstellung zum Leben, besonders zum Schulalltag, sind Ursachen des Versagens, oft verbunden mit psychosomatischen Störungen oder Krankheiten, die durch unbewältigte Lebenssituationen entstehen.
Schon jüngere Kinder sind davon betroffen - die Eltern möchten helfen und versuchen es nun über den Weg des autogenen Trainings. Hier steht die Forderung nach gemeinsamem Erlernen.
Für die Familie ist das autogene Training in seiner Konzeption eine Basis des Verstehens. Wer es beherrscht, lernt zuzuhören, sich selbst zu erkennen, so für den anderen bereit zu sein. Das aber heißt, dem Leben positiv, ruhig, konzentriert gegenüberzustehen und seinen Weg zu finden.
Einer der wichtigsten Vorsätze des autogenen Trainings lautet ja: »Ich sehe den anderen und vertrete mein Recht.« Dieser Vorsatz ist weit gespannt; er ist eine Brücke zwischen dem Ich und Du, die ZUM WIR führt. Bis man aber so weit ist, bedarf es der Übung, einer Zeit des Wachsens und Reifens. Dann ist der Mensch fähig, seine Aufgabe zu erfüllen und »er selbst« zu sein.
Das autogene Training ist keine Religionsform, auch keine Weltanschauung und erst recht kein Wunder und keine Sensation. Es ist eine Lebenshilfe, mit der jeder lernen muss, richtig umzugehen.
Verspannungen, Hemmungen, Probleme, Konflikte hat jeder Mensch. Sie liegen in einer Familie altersgemäß auf verschiedenen Ebenen und wirken sich entsprechend aus. Auf jeden Fall ist das autogene Training mit begleitenden Gesprächen für jedes Familienmitglied eine Lebenshilfe, die, richtig genutzt, zur Befreiung des eigenen ICHS, damit zu einer positiven Einstellung im Familienkreis führt. Der Stress wird besser bewältigt, Konflikte und Probleme werden gelöst, Hemmungen ebenso wie Verspannungen beseitigt, vor allem jedoch wird die Einstellung zum anderen positiv beeinflusst ... all das ist Ausdruck von Lebensfreude.
So verbinde ich mit diesem Buch den Wunsch, dass eine ganze Familie mit dem autogenen Training glücklicher lebt und JA sagt zum Leben.
Mit den Übungen des autogenen Trainings setzt der Werdeprozess ein, entwickelt und unterstützt durch eine positive Einstellung. Daher möchte ich Ihnen das autogene Training, seine Aussage und sein Wirken als Kommunikationstraining in der Familie vorstellen, so wie ich es in der Praxis erlebt habe. Jeder, der das autogene Training erlernt, wird zu einer inneren Ordnung geführt, mit der es sich besser leben lässt.
Sie werden fähig, sich »zu lassen«, und spüren das »Steuernde« in sich - das ES, das seine Wirkung entfaltet. Denn mit der inneren Freiheit des Seins erhalten Sie die Fähigkeit, bewusst zu leben.
Ich wünsche Ihnen mit dem Vertrautwerden dieses Buches eine Zeit der Besinnung, der Sammlung, aus der Wachsen, Reifen folgt.
Freuen Sie sich auf das glückhafte Erleben!
Sie möchten das autogene Training kennen lernen, es in der Familie anwenden. Sie möchten einander besser verstehen, tolerant sein und in Harmonie leben. Was kann das autogene Training dazu beitragen?
Überdenken Sie mit mir einen ganz gewöhnlichen Alltag!
Tagtäglich wird jeder Mensch in seinem familiären Bereich gefordert - Mutter, Vater, Kinder, vielleicht auch noch die Großeltern oder andere Verwandte. Fallen Sie sich manchmal auf die Nerven? Wo bleibt das »liebevolle Bäckchen«, wo der »Gute-Nacht-Kuss«, wo der »Guten-Morgen-Kuss« als Ausdruck von Zärtlichkeit? Das alles - früher selbstverständlich, ist heute als alte Gewohnheit abgelegt.
Die Begegnung untereinander ist offensichtlich nicht mehr von Rücksicht geprägt. jeder vertritt erst einmal sein Recht, ohne den anderen zu sehen. Daraus entwickelt sich oft eine schwierige Situation in der Familie, weil letztlich jeder etwas anderes will.
Ruhig zu bleiben, es richtig zu machen, ist gar nicht so einfach. Dazu gehört liebevolle Zuwendung, gehört Verständnis, Geduld.
Wer mit dem autogenen Training vertraut ist, kann es bei jeder Gelegenheit, in allen nur erdenklichen Situationen anwenden - denn mit dem autogenen Training steht er »über den Dingen«.
Die Einstellung auf Ruhe - eine tief empfundene Ruhe -, die das autogene Training einleitet, ist schon eine Alltagshilfe und damit eine Hilfe für die ganze Familie.
Ich bin vollkommen ruhig ... Mit dieser konzentrativen Einstellung sind Sie ruhig und regen sich nicht unnötig auf. So werden Sie mit den Aufgaben besser fertig, Sie haben Kraft und mehr Freude am Leben.
zurück zu Denken, Lernen, Selbstlernen