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Geschichte und Regeln des Fußballsports

Der Deutsche Fußball Bund zählt im vereinigten Deutschland 26.884 Vereine mit rund 6 Millionen Mitgliedern, 157.182 Mannschaften, darunter annähernd 5.000 Frauenmannschaften. Internationale Dachverbände sind die weltweite FIFA (Fédération Internationale de Football Association) und die europäische UEFA (Union Européenne de Football Association).

Die Bundesliga bildet seit 1963 die oberste Spielklasse, in anderen Ländern wird diese Leistungsklasse überwiegend 1. Division genannt. In der Bundesliga wird jährlich der Deutsche Meister ermittelt. Jede Mannschaft spielt innerhalb der Saison zweimal gegen jede andere. Für jedes gewonnene Spiel gibt es 3 Punkte, für Unentschieden 1 Punkt. Wer die höchste Punktzahl erreicht, ist Deutscher Meister. Haben zwei Mannschaften die gleiche Punktzahl, entscheidet die bessere Tordifferenz (erzielte Treffer - erhaltene Treffer) über den Meistertitel. Die drei schlechtesten Mannschaften der Bundesliga steigen ab in die 2. Bundesliga. Die insgesamt drei besten Mannschaften der 2. Bundesliga steigen auf in die 1. Bundesliga.

Aus den Mannschaften der Bundesliga wählt der Bundestrainer die Spieler aus, die zu internationalen Wettbewerben als Nationalmannschaft antreten, im übrigen aber in ihren Mannschaften verbleiben. Auch deutsche Spieler, die im Ausland spielen, können zur Nationalmannschaft gehören.

Jährlich gibt es Europameisterschaften und Pokalwettbewerbe: den europäischen Pokal der Landesmeister (Champions-League), den Pokal der europäischen Pokalsieger und den UEFA-Cup. Alle 4 Jahre finden Fußball-Weltmeisterschaften für Herren und Frauen (erstmals 1991 in Peking) statt.

Das Spielfeld ist in der Regel 105 Meter lang und 70 Meter breit, Längen zwischen 90 und 120 Metern und Breiten zwischen 45 und 90 Metern sind aber zugelassen. Der Länge nach wird das Spielfeld von den Seitenlinien begrenzt, in der Breite von den Torlinien. Die Mittellinie teilt das Spielfeld in die Spielhälften der beiden Mannschaften. Die Tore bestehen aus zwei senkrechten Pfosten und einer Querlatte, 7,32 Meter breit und 2,44 Meter hoch. Bei Wettkämpfen ist hinter dem Tor ein Netz angebracht. Bis zum Abstand von 5,50 Meter vor dem Tor reicht der rechteckige Torraum, in dem sich grundsätzlich nur der Torwart aufhalten darf, ausgenommen bei unmittelbarem Torangriff. Bis zu 16,50 Meter Entfernung vom Tor reicht der sogenannte Strafraum, innerhalb dessen sich der Elfmeterpunkt vor der Tormitte befindet. Von diesem Punkt aus werden die Strafstöße ausgeführt. Ein Elfmeter wird immer dann gepfiffen, wenn ein verteidigender Spieler den Angreifer der gegnerischen Mannschaft innerhalb des Strafraumes foult oder den Ball mit der Hand abwehrt. Der den Strafstoß ausführende Spieler darf den Ball direkt auf das Tor schießen. Der Torwart muss auf der Torlinie stehen bleiben, bis der Ball getreten wurde, erst dann darf er seine Abwehraktion starten.

Es gibt einen Schiedsrichter und zu seiner Unterstützung zwei Assistenten. Wenn zum Beispiel ein Ball ins Seiten-Aus gegangen ist, zeigt ein Linienrichter an, welcher Mannschaft das Recht auf Einwurf zusteht. Immer hat diejenige Partei Einwurf, die den Ball nicht als letzte berührt hat. Linienrichter sehen oft auch genauer als der Schiedsrichter, ob ein Eckball oder ein Abseits fällig ist oder ob ein Spieler von der Reservebank gegen einen Feldspieler ausgewechselt werden soll. Solch Wechsel kann aber immer erst dann erfolgen, wenn der Ball ins Aus gegangen ist. Es kommt vor, dass der Ball absichtlich ins Aus getreten wird, wenn eine Mannschaft einen Spielerwechsel durchsetzen will.

Spielgerät ist der Fußball, ein mit Luft gefüllter Lederball mit 68 bis 70 Zentimeter Umfang und 410 bis 450 Gramm Gewicht (Juniorenball 62 bis 66 Zentimeter, 340 bis 390 Gramm, nur international auch für Frauen).

Die Spielerkleidung besteht aus Trikot, kurzer Sporthose, Strümpfen mit Schienbeinschutz und Fußballschuhen mit Stollen an den Sohlen. Die Stollen aus Gummi, Leder oder Kunststoff dürfen nicht höher als 19 Millimeter sein und müssen mindestens einen Durchmesser von 12,7 Millimetern haben. Der Schiedsrichter prüft vor Spielbeginn den ordnungsgemäßen Zustand der Schuhe, um Verletzungen der Spieler vorzubeugen. Bei Einwechselungen von Ersatzspielern übernimmt ein Linienrichter diese Aufgabe. Die beiden Mannschaften sollen durch die Farben ihrer Kleidung deutlich voneinander zu unterscheiden sein.

Die Spielzeit eines Fußballspiels beträgt 90 Minuten, unterteilt in zwei Halbzeiten mit einer Pause von 15 Minuten. Der Schiedsrichter kann einige Minuten nachspielen lassen, um Spielunterbrechungen (zum Beispiel wegen einer Verletzung) auszugleichen.

Die Spielregeln: Vor Spielbeginn wird ausgelost (durch das Hochwerfen einer Münze), welche Partei den ersten Anstoß hat. Das Spiel beginnt mit dem korrekt ausgeführten Anstoß, nachdem beide Mannschaften Aufstellung genommen haben. Anstoß hat der Mittelstürmer vom Zentrum des Mittelkreises auf der Mittellinie des Spielfeldes. Der Ball muss in die gegnerische Spielfeldhälfte gespielt, darf also nicht zurückgegeben werden. Wer den Anstoß ausgeführt hat, darf den Ball erst wieder annehmen, nachdem dieser von einem anderen Spieler berührt wurde. Die vordersten Spieler der anderen Mannschaft müssen außerhalb des 9-Meter-Mittelkreises stehen. Der Anstoß zur zweiten Halbzeit wird nach Seitenwechsel der Mannschaften auf gleiche Weise ausgeführt, jetzt aber von der Mannschaft, die nicht den Anstoß zur ersten Halbzeit hatte. Anstoß gibt es auch nach jedem Tor; Tor-Anstöße werden von der Mannschaft ausgeführt, zu deren Ungunsten das Tor gefallen ist.

Im Verlauf des Spiels versucht die angreifende Mannschaft, den Ball im Alleingang eines Spielers oder (überwiegend) durch Zuspiel von einem Spieler zu einem möglichst ungedeckten, freistehenden Mitglied der eigenen Mannschaft - sogenannte Pässe dem gegnerischen Tor entgegenzutreiben und aus möglichst günstiger Position einen Torschuss mit dem Fuß oder als Kopfball zu platzieren. Die gegnerische Mannschaft versucht ihrerseits, einen Torschuss durch Verteidigungsmaßnahmen zu verhindern, den Angreifern den Ball abzunehmen und zum Gegenangriff (zum Konter) überzugehen.

Geht während des Spiels der Ball ins Seiten-Aus, so erhält diejenige Partei Einwurfrecht, die den Ball nicht zuletzt berührt hat. Geht der Ball neben dem Tor hinter die Torlinie ins Aus, dann gibt es Abstoß vom Tor, wenn der Ball zuletzt von der angreifenden Mannschaft berührt wurde; es gibt Eckball, wenn der Ball zuletzt von der verteidigenden Mannschaft berührt wurde. Der Eckball (die Ecke) ist für die Angreifer ein beträchtlicher Vorteil, weil aus dieser Position relativ häufig Tore geschossen werden können und die Verteidigung besonders schwierig ist.

Regelverstöße sind vor allem Handspiel und Foul. Als Handspiel wird jedes absichtliche oder fahrlässige Berühren des Balls mit Hand oder Arm geahndet. Außerhalb des Strafraums gibt der Schiedsrichter dann Freistoß. Die Spieler der Mannschaft, in der ein Spieler das Handspiel begangen hat, müssen in 9 Metern Entfernung das Anspiel des Balles abwarten. Beim direkten Freistoß ist ein Direktschuss auf das Tor erlaubt, allerdings darf die verteidigende Mannschaft im vorgeschriebenen Abstand eine "Mauer" bilden, um den Torschuss zu erschweren. Beim indirekten Freistoß muss der Ball immer erst an einen anderen Spieler der eigenen Mannschaft gespielt werden. Als Foul wird absichtliches oder fahrlässiges Rempeln bezeichnet oder wenn ein Spieler ein Bein (ohne Ballkontakt) zwischen den Ball und einen gegnerischen Spieler stellt; ein Foul wird ebenfalls mit Freistoß geahndet.

Innerhalb des Strafraums begangen, führen jedoch beide Regelverstöße (Handspiel und Foul) immer zum Strafstoß. Das ist ein gezielter Schuss auf das Tor vom Elfmeterpunkt aus, den nur der Torwart abfangen darf; das gelingt ihm bei der geringen Entfernung nur selten. Absichtliches Handspiel, vor allem aber ein schweres Foul oder mehrere Fouls durch denselben Spieler kann der Schiedsrichter mit einer Ermahnung, einer gelben Karte (Verwarnung) oder einer roten Karte (Feldverweis) bestrafen. Muss ein Spieler das Spielfeld verlassen, weil ihm die rote Karte gezeigt wurde, darf die betroffene Mannschaft dafür keinen Ersatzspieler ins Spiel bringen. Die gelbe Karte kann einem Spieler auch wegen seiner Meckerei gegen den Schiedsrichter gezeigt werden oder wenn er gegen Spieler der anderen Mannschaft tätlich geworden ist. Dem Torwart droht zum Beispiel eine gelbe Karte, wenn er sich neben dem Tor mit Sportreportern oder Leuten aus dem Publikum unterhält.

Einen Freistoß gibt es ebenfalls beim Abseits. Eine Abseitssituation entsteht, wenn ein Spieler, der den Pass erhalten soll, im Augenblick des Abspiels dem Tor näher steht als 2 Spieler der verteidigenden Mannschaft. Als Abseits gilt nicht, wenn der Ball zuletzt von einem gegnerischen Spieler berührt wurde oder wenn der Ball direkt von einem Abstoß, Eckstoß oder Einwurf kommt. In torgefährlicher Lage, wenn eine wirksame Verteidigung schon nicht mehr sehr aussichtsreich erscheint, laufen deshalb die Verteidiger weit ins Spielfeld hinein, um den angreifenden Spieler, der den Pass zum Torschuss zugespielt bekommt, in die "Abseitsfalle" zu bringen.

Was sagt die neue Regelauslegung über "Abseits" und sogenanntes "passives Abseits"?? Hier eine spezielle Regelkunde darüber:


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E-Mail:   netSCHOOL Redaktion ; 2001