netSCHOOL Denken, Lernen, Selbstlernen

  Denken, Lernen, Selbstlernen

Hier ist ein für alle empfehlenswerter Lerntyp-Test!

aus: Frederic Vester, "Denken, Lernen, Vergessen", dtv, München, 18. Aufl., 1991, (S. 153ff)

Test 1: Grundlerntyp

(Übergang vom Ultrakurzzeit-Gedächtnis zum Kurzzeit-Gedächtnis in Abhängigkeit vom Eingangskanal)

Verehrter Testpartner, zunächst vielen Dank für Ihre Mithilfe. Hier erfahren Sie, über welchen von vier Eingangskanälen eine Information im Gedächtnis der zu testenden Person am besten Fuß fasst. Und welche Lernarten am besten miteinander kombiniert werden. Dauer: etwa eine halbe Stunde. Die Auswertung finden Sie nach Teilaufgabe 5.

  1. Testen Sie das Lesegedächtnis (Dauer: etwa 2 Minuten).

    Geben Sie der Testperson bitte die folgenden zehn Wörter zu lesen. Sie darf sich jedes Wort zwei Sekunden lang anschauen. Gleich anschließend stellen Sie ihr 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben (einfache Additions-, Subtraktions-, Multiplikations- und Divisionsaufgaben ) und geben ihr dann 20 Sekunden lang Zeit, sich an die Wörter zu erinnern (auf die Uhr schauen!)
       Handtuch   Decke
    KlavierGriff
    FingerhutMantel
    FensterRasen
    OfenKamin
    Tragen Sie bitte die Zahl der gewussten Wörter in Kästchen 1 des Auswertungskastens ein (siehe unten ).

  2. Testen Sie das auditive Gedächtnis (Hören) (Dauer: etwa 2 Minuten).

    Bitte lesen Sie Ihrem Partner die folgenden zehn Wörter laut und deutlich im Abstand von zwei Sekunden vor. Anschließend stellen Sie ihm wieder 30 Sekunden lang Rechenaufgaben und geben ihm 20 Sekunden Zeit, sich an die gehörten Wörter zu erinnern.
        Dose   Tusche
    PantoffelZucker
    TeppichLampe
    KrugWaage
    FederballSchrank
    Bitte notieren Sie die Zahl der gewussten Wörter in Kästchen 2 des Auswertungskastens.

  3. Testen Sie das visuelle Gedächtnis (Sehen) (Dauer: etwa 7 Minuten).

    Sammeln Sie bitte in einer Schüssel die zehn Haushaltsgegenstände der folgenden Liste (oder ähnliche), und legen Sie diese Ihrem Partner im Abstand von zwei Sekunden nacheinander auf den Tisch. Danach geben Sie ihm wieder 30 Sekunden lang Kopfrechenaufgaben und lassen ihm 20 Sekunden Zeit, sich an die gesehenen Gegenstände zu erinnern.
        Pfennig   Messer
    WaschlappenSchallplatte
    SchlüsselBleistift
    HeftFingerhut
    ApfelKnopf
    Tragen Sie bitte die Zahl der gewussten Gegenstände in Kästchen 3 des Auswertungskastens ein.

  4. Testen Sie das haptische Gedächtnis (Anfassen) (Dauer: etwa 7 Minuten).

    Sammeln Sie wieder in einer Schüssel die zehn Haushaltsgegenstände der folgenden Liste, und verbinden Sie Ihrem zu testenden Partner die Augen. Nun geben Sie ihm alle zwei Sekunden einen Gegenstand so in die Hand, dass er ihn durch kurzes Betasten erkennen kann. Anschließend wieder 30 Sekunden Kopfrechenaufgaben und 20 Sekunden Zeit zum Erinnern.
        Brille   Radiergummi
    GabelFlasche
    ZahnbürsteArmbanduhr
    GlasSchere
    BuchSchuh
    Tragen Sie bitte die Zahl der gewussten Gegenstände in Kästchen 4 des Auswertungskastens ein.

  5. Testen Sie das kombinierte Gedächtnis (Dauer: etwa 7 Minuten).

    Diesmal darf die Testperson die verschiedenen Gegenstände sehen, hören, lesen und auch anfassen. Sammeln Sie bitte wieder zehn Gegenstände entsprechend der folgenden Liste. Schreiben Sie zusätzlich auf kleine Zettel die Namen dieser Gegenstände. Nun geben Sie Ihrem Partner alle zwei Sekunden einen Gegenstand in die Hand, legen gleichzeitig den Zettel mit dessen Namen vor ihn und sprechen diesen Namen laut und deutlich aus! Anschließend wieder 30 Sekunden Kopfrechenaufgaben und 20 Sekunden Zeit, sich an die Gegenstände zu erinnern.
        Ring   Stein
    SeifeZettel
    HammerKugelschreiber
    HutTeller
    PinselBrot
    Tragen Sie bitte die Zahl der gewussten Gegenstände in Kästchen 5 des Auswertungskastens ein.

Auswertung Test 1:

Lerntest Auswertung

Bitte markieren Sie die Zahlen aus Kästchen 1 bis 4 auf den entsprechenden Linien des Lernkreuzes auf dem Auswertungskasten. Verbinden Sie nun die vier Punkte zu einem Viereck. Unser Beispiel zeigt den Fall einer Testperson, die beim Lesen 1, beim Hören 2, beim Sehen 5 und beim Tasten 4 Punkte hatte (gestricheltes Viereck). Je gleichmäßiger sich das Viereck vom Mittelpunkt des Kernkreuzes aus nach allen Seiten ausbreitet, desto gleichwertiger sind die »Eingangskanäle« ins Gehirn (zum Beispiel Sehen, Hören). Jede Abweichung in eine Richtung bedeutet eine Bevorzugung des betreffenden Eingangskanals. Je größer das Viereck als solches, desto besser ist das Gedächtnis insgesamt. Die Testperson in dem untenstehenden Beispiel etwa behält sehr schlecht beim Lesen, dagegen recht gut beim Sehen und Anfassen. Sie sollte sich daher nicht wundern, wenn sie mit Schulbüchern Schwierigkeiten hat. Sie sollte sich einen Lernstoff möglichst in Bildern einprägen und großen Wert auf anschauliche Darstellungen legen.

Um zu erfahren, wie gut das Gedächtnis bei Einsatz mehrerer Eingangskanäle ist, müssen Sie die Zahl aus Kästchen 5 auf allen vier Linien des Lernkreuzes markieren und die Punkte zu einem auf der Spitze stehenden Quadrat verbinden (im Beispiel 6 Punkte). Aus dem Unterschied zum ersten Viereck können Sie ablesen, wie wichtig es für Ihren Testpartner ist, beim Lernen mehrere Eingangskanäle anzusprechen, und welche Eingangskanäle sich hierfür am besten eignen (im Beispiel: Sehen und Anfassen).

 

 zurück zu Denken, Lernen, Selbstlernen


E-Mail:   netSCHOOL Redaktion ; 2000