Rampelt disponiert, wann welche Rohstoffe eingekauft werden müssen, er kümmert sich um den Dienstplan des Personals und ist zuständig für die Qualitätssicherung. Auch an der Entwicklung neuer Brotsorten ist er beteiligt. In der Produktionshalle, wo fast alles automatisiert ist, überprüft der Betriebsleiter, ob die Rezepte eingehalten werden und ob die Gärzeit des Teiges ebenso wie die Backzeit stimmt.

Schon als kleiner Junge hielt sich Jürgen Rampelt gerne in der Küche auf und half der Mutter bei der Weihnachtsbäckerei. Da lag der Entschluss nah, nach dem Hauptschulabschluss eine Bäckerlehre zu machen. Ein paar Jahre verbrachte der clevere junge Mann in einer Backstube am Rande der Schwäbischen Alb, dann dachte er sich jedoch, "das wird ja wohl noch nicht alles gewesen sein". Wie vielen anderen Bäckern machten ihm vor allem die ungünstigen Arbeitszeiten zu schaffen. Außerdem wollte sich Jürgen Rampelt gerne weiterbilden und "mehr aus meinem Beruf machen". So ging er Ende der 70er Jahre nach Berlin und besuchte die Technikerschule. Dort machte er sich unter anderem über die Technik von industriellen Großanlangen schlau. Rohstoffkunde, Materialwirtschaft und Personalführung waren weitere Unterrichtsfächer. Nach 24 Monaten schloss Jürgen Rampelt die Schule mit der Prüfung zum staatlich geprüften Lebensmitteltechniker, Fachrichtung Bäckereitechniker, und der Mittleren Reife ab. Um "mehr Einblick in den betriebswirtschaftlichen Zweig" zu bekommen, machte er später außerdem an der Abendschule noch eine zusätzliche Ausbildung zum Industriefachwirt. Offenbar ein Erfolgsrezept.

Um den Beruf des Bäckers zu erlernen, braucht man formal keinen Hauptschulabschluss, er wird jedoch in der Regel von den Ausbildungsbetrieben erwartet. Die Lehre dauert drei Jahre. Wer sich dafür interessiert, sollte laut Arbeitsamt eine gute gesundheitliche Kondition haben und die Bereitschaft, sehr früh morgens aufzustehen. Um die Technikerschule in Berlin besuchen zu können, sind fünf Jahre Berufspraxis Voraussetzung. (wy)