In dieser Atmosphäre von Üppigkeit arbeitet Rebecca Hofmann, ausgezeichnet als Hessens beste Konditorin. Zwar hat die 24jährige gerade erst ihre Ausbildung im Betrieb von Peter Kofler in Bad Homburg abgeschlossen, doch beim Landeswettbewerb in Kassel setzte sie sich unangefochten an die Spitze.

Vier Meister, fünf Gesellen und fünf Auszubildende machen in dem Gewirr von Räumen und Gängen unter dem alteingesessenen Cafe auf Homburgs Flaniermeile Louisenstraße aus Sahne, Kakao, Cremes und Zucker Träume für Naschkatzen wahr.

Rebecca Hofmann balanciert eine Schwarzwälder Kirschtorte locker auf einer Hand und streut Schokosplitter drüber. "Letzte Woche habe ich Nikoläuse gemacht, diese Woche bin ich auf dem Sahneposten", erzählt sie: "Man muß eben flexibel sein."

Rund 25 verschiedenen Sahnetorten werden täglich pünktlich um acht Uhr in der Auslage angeboten. Dazu kommen Obsttorten, Teekuchen, mehr als 60 Sorten Pralinen und natürlich der weithin gerühmte Baumkuchen. "Das ist unser ganz großer Renner", sagt Inhaber Peter Kofler stolz.

Rebecca Hofmann wollte einen kreativen Beruf ergreifen. Als es nach dem Abitur mit dem Kunststudium nicht klappte, versuchte sie es mit Praktika als Floristin und Konditorin. Dabei ist sie schließlich geblieben. Ihre Spezialität sind mehrstöckige Hochzeitstorten. Beim Konditoren-Bundeswettbewerb landete der Berufsneuling auf einem unbedeutenden Platz. Die Siegertorten waren mit aufwendigen Figuren verziert, die mit einer speziellen Technik geschaffen werden: Zuckerblasen. Das hat Hofmanns Ehrgeiz geweckt. Die vom Land Hessen zugesagten 9000 Mark Begabtenförderung will sie in eine Fortbildung investieren, um in Zukunft aus Zucker noch ausgefallenere Leckereien ziehen oder blasen zu können. (mkr)

Informationen über den Ausbildungsberuf Konditor/in gibt es bei der Berufsberatung des Arbeitsamtes und bei der Ausbildungsberaterin der Handwerkskammer Rhein-Main, Ursula Küst, Telefon 069 / 97 17 21 77 .