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Schwimmmeistergehilfe
Armin Vessali, 27, Frankfurt
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Über Kälte am Arbeitsplatz kann Armin Vessali nicht klagen. "Im Sommer wird es hier bis zu 45 Grad warm", sagt er. Noch haben wir Winter, und schon jetzt klettert die Quecksilbersäule in der vollverglasten Halle auf mindestens 25 Grad Celsius. Kein Wunder, dass Vessali bei der Arbeit blaue Boxershorts, ein gelbes T-Shirt und Joggingschuhe trägt. Einheitskleidung. Alle Schwimmmeistergehilfen im Frankfurter Rebstockbad tragen dieses Outfit. So werden sie von den Badegästen leicht erkannt.

Hier und da eine Ermahnung aussprechen, wenn Kinder mit Sprüngen vom Beckenrad andere Badegäste stören, das ist eine Aufgabe des ausgebildeten Rettungsschwimmers. "Allzu streng bin ich aber nicht", gibt der 27jährige zu. "Ich bin schließlich selbst gerne im Wasser. Deshalb habe ich auch diesen Beruf ergriffen."

Der gebürtige Iraner hat seine Gesellenprüfung gerade hinter sich. Zweieinhalb Jahre lang hat der Wahl-Frankfurter im Rebstockbad gelernt, was ein Schwimmmeistergehilfe können muss. Zum Beispiel mit einem überdimensional großen Unterwasserstaubsauger umgehen. "Jeden Morgen ab 7 Uhr saugen wir die Böden der Becken in der Schwimmhalle und im Saunabereich", sagt der junge Mann. Mehr als 3000 Quadratmeter Fläche wollen von Haaren und Hautschuppen befreit werden. Nicht gerade Vessalis Lieblingsaufgaben. "Doch Reinigung ist wichtig", sieht er ein. Als Schwimmmeistergehilfe darf er Wischlappen und Seifenlaugen nicht scheuen.

Dreimal am Tag zieht er von Becken zu Becken, um mit einem besonderen Messgerät Chlor-Gehalt und pH-Wert des Badewassers zu ermitteln. "Beides sollte sich immer auf einem bestimmten Level halten", erklärt Vessali, der in jeder freien Minute selbst zum Badegast wird. Schwimmen war an der Berufsschule in Friedberg sogar Prüfungsfach. Maximal eine Minute und 30 Sekunden darf ein Schwimmmeistergehilfe für die 100-Meter-Wasser-Strecke benötigen. (prita)

Veränderungen stehen an: Ab diesem Jahr müssen die Auszubildenden drei Jahre lernen, heißen danach Fachangestellte/r für Bäderbetriebe. Informationen beim Sport- und Badeamt, Telefon 069 / 212 - 3 35 65 .

FR vom 9.3.1999

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