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Mülllader Markus Butters, 47, Frankfurt |
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Bei Markus Butters geht alles zack zack. In Windeseile läuft
er mehrere Häuser voraus und zieht die vollbeladenen Mülltonnen von Hauseingängen
oder Höfen auf die Straße. Zwei seiner Kollegen, Mülllader wie er, arbeiten
das dann ab. Sie schieben die schwarzen Plastikbehälter direkt an den
stehenden Müllwagen, der langsam neben ihnen die Straße entlangfährt. Dann
betätigen sie per Knopfdruck den Heber, der die Mülltonne greift und ihren
Inhalt in den Schlund des Wagens entleert.
Markus Butters ist einer der Schnellsten seines Fachs. Er rennt, als ob es etwas zu gewinnen gäbe. Das kommt vermutlich von früher. Der 47jährige war Marathonläufer bei der Leichtathletikgemeinschaft (LG) Frankfurt. Dergleichen zahlt sich in Markus Butters Beruf aus, denn er muss die Kilo-schweren Mülltonnen oft Treppen hinauf wuchten. "Das ist harte Arbeit, dafür musst du körperlich fit sein." Ein Mülllader ist den ganzen Tag in Bewegung. Das schätzt der drahtige Mann, genauso wie die Arbeit an der frischen Luft. Das vermisste Markus Butters in seinem gelerntem Beruf Bäcker. In dem hat er zuletzt als Ausbilder im städtischen "Frankfurter Brotladen" gearbeitet. Als die Stadt den Betrieb aus Geldmangel zumachte, wechselte er vor zehn Jahren zum damaligen Amt für Abfallwirtschaft und Straßenreinigung. "Ich wollte im öffentlichen Dienst bleiben." Vor vier Jahren wurde das Amt privatisiert und zur Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) umgewandelt. Dadurch hätte sich das Betriebsklima verschlechtert, alles sei mehr auf Leistung orientiert, meint Markus Butters. Das bestätigt auch sein langjähriger Partner, Hans-Joachim Schuler, der seit 30 Jahren Müllwagen fährt: "Wir müssen mehr für unser Geld arbeiten." Außerdem würden immer mehr Leiharbeiter für einen billigen Stundenlohn eingestellt. Obwohl ihnen dies stinkt, sind die Männer mit ihrer Arbeit zufrieden. "Sonst würden wir es nicht so lange machen", sinniert Schuler, als er den weißen FES-Wagen ein paar Meter rückwärts durch eine schmale Einbahnstraße bugsiert. Butters und Schuler sind ein eingespieltes Team, und ihnen ist wichtig, dass die Zusammenarbeit der drei Lader und des Fahrers stimmt. Die Mannschaft von Markus Butters fährt ihre Tour in der Frankfurter Innenstadt von sechs Uhr morgens bis etwa 14 Uhr. Danach haben die Männer zwischen 800 und 900 Tonnen geleert und manchmal Kurioses und Makabres erlebt. Beispiel: Vor einiger Zeit habe er einen etwa 25-jährigen Mann schlafend in einer Tonne gefunden. Wenn der in den Müllwagen gefallen wäre, hätte ihn die Presse vermutlich getötet." Eine Ausbildung braucht ein Mülllader nicht. "Er darf aber kein Faulenzer sein", betont Markus Butters. Denn: Das, was einer nicht schaffe, müssten dann halt die anderen mit erledigen. (sad) Weitere Informationen bei der FES unter 069 / 21234361, 21235471 oder 21231634 . |
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FR vom 17.11.1999 |
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