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Bürokaufmann Norman Kustos, 20, Frankfurt |
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Spedition Fermont, Kustos, Guten Tag. Diesen Satz sagt Bürokaufmann
Norman Kustos bis zu 190 Mal am Tag. Der Umgang mit Kunden und Mitarbeitern
gehört zu seiner Arbeit. Der junge Mann meistert Gespräche souverän, ein
Talent dafür scheint ihm in die Wiege gelegt worden zu sein. Stets zeigt er
sich entgegenkommend, mit einem freundlichen Wort auf den Lippen. In seinem
Job ist das unerlässlich.
Auch in die Abläufe des Unternehmens hat sich Kustos schnell eingearbeitet und die dreijährige Ausbildung mit "gut" vorzeitig abgeschlossen. Soziale und fachliche Kompetenz haben sich für den 20-Jährigen ausgezahlt. Erst im Juni hat er ausgelernt und wird ab dem kommenden Jahr den verantwortungsvollen Posten des Firmen-Disponenten übernehmen. Er untersteht dann direkt Geschäftsführer Wolfgang Buchholz. "Ich war selbst überrascht, dass ich den Job bekommen habe", sagt der Bürokaufmann. Die Internationale Spedition Fermont in der Rödelheimer Landstraße besteht als Familienunternehmen seit über 100 Jahren und hat sich auf Privat- und Firmenumzüge im In- und Ausland spezialisiert. Norman Kustos wird in seinem Arbeitsbereich hauptsächlich das Personal für alle Umzüge innerhalb Deutschlands einteilen. Er muss dafür sorgen, dass sich die benötigten Fahrer, Möbelpacker, Träger und Schreiner zur richtigen Zeit am richtigen Ort einfinden, nämlich dort, wo ein Kunde mit seinen Möbeln und Kisten zum neuen Domizil startet. Bei Großumzügen erfordert das logistische Höchstleistungen. Fermont hat beispielsweise vor zwei Jahren den Einzug von 2100 Beschäftigten der Commerzbank in deren neues Hochhaus durchgeführt. Die Firma musste termingerecht in zehn Wochen 50 000 Umzugskartons aus 20 Standorten und einen Teil des Mobiliars in das Gebäude schaffen. Langweilig wird es Norman Kustos bei der Arbeit nie, versichert er: "Mein Job ist sehr abwechslungsreich. Jeden Tag spreche ich mit neuen Kunden, auf die ich mich einstellen muss." Die langen Arbeitsstunden - er ist ab 7 Uhr morgens oft zwölf Stunden im Betrieb - vergehen wie im Flug, sagt er. Seit Norman Kustos seine Lehre abgeschlossen hat, arbeitet er sich in der Disposition ein. Der Umgang mit dem Computer ist dabei selbstverständlich. Genauso wie in allen anderen Bürobereichen der Spedition, die der junge Mann in seiner Ausbildung durchlaufen hat. Er hat Ahnung von der Finanz- und der Lohnbuchhaltung. Im Handel oder im produzierenden Gewerbe tätigen die Bürokaufleute auch Ein- und Verkäufe von Waren. Für seinen Beruf im Büro der Spedition ist es sehr hilfreich, dass Norman Kustos die Arbeit der Kollegen vor Ort selbst erfahren hat. Während seiner Ausbildung hat er sich samstags als Umzugshelfer ein Taschengeld dazu verdient. "Ich kenne die Abläufe und Probleme sehr gut und weiß, worauf ich bei der Organisation achten muss. (sad) Informationen: Industrie- und Handelskammer Frankfurt, 0 69 / 2 19 70, Berufsinformationszentrum, Arbeitsamt Frankfurt, 0 69 / 21 71 22 22 . |
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FR vom 23.12.1999 |
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