netSCHOOL Geschichte des Sports & Schulsports

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Das folgende Referat erläutert in gekürzter Form die schulsportliche Geschichte in Deutschland. Zum besseren Verständnis habe ich auch noch die allgemeinsportliche Geschichte in meine Arbeit eingefügt. Die Geschichte des allgemeinen Sports wird außerdem im Zusammenhang mit der heutigen Einflussnahme des Sports auf das soziale Verhalten der Menschen, deren Gesundheit und ihre gesellschaftliche Stellung gesehen.

Geschichte des Sports
und des Schulsports

Die Entwicklung des Schulsports und sein Einfluss auf das heutige Sozialverhalten

Allgemeinsportliche Geschichte
Entwicklung des Schulsports in Deutschland
Einflussnahme auf die Gesellschaft
Einflussnahme auf die gesellschaftliche Stellung
Einflussnahme auf das Sozialverhalten

Quellen

Autor: Michael Opfer, Nov. 2002

Geschichte des Sports und des Schulsports

Die Entwicklung des Schulsports und sein Einfluss auf das heutige Sozialverhalten

Allgemeinsportliche Geschichte

Die folgenden Geschichtsepochen zeigen die gesellschaftliche Entwicklung und die sich daraus ableitende Entstehung des Sports.

Die ersten Nachweise für Sport in der Geschichte der Menschheit tauchen in der kretisch mykenischen Epoche um 1600-1200 v. Chr. auf. Damals nannte man den Sport noch Leibeserziehung. Allerdings ist zu diesen Zeiten die Leibeserziehung den höheren Gesellschaftsschichten vorbehalten. Im Rahmen von Veranstaltungen, wie zum Beispiel Hochzeiten, werden sportliche Wettkämpfe ausgetragen. In Verbindung mit diesen Wettkämpfen entwickelt sich Olympia als Kultstätte.

Im archaischen Zeitalter (800 - 500 v. Chr.) erhält der wettkampforientierte Sport einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft, da zu Ehren der Götter Wettkämpfe bestritten werden. Seit 776 v. Chr. finden deshalb zu Ehren des Gottes Zeus in einem Zyklus von 4 Jahren heilige Spiele statt.

Im Zeitalter der Klassik (500 - 300 v. Chr.) entstehen erste Systeme für die Leibeserziehung. Der Gymnastik werden gesundheitliche Funktionen zugewiesen. Folglich werden Bildungsstätten, wie Palästra und Gymnasion errichtet.

In der hellenistischen Epoche (336 - 30 v. Chr.) entsteht die Lehre von einer gesunden Lebensführung (Diätetik). Dadurch erhält das Bildungswesen eine große Bedeutung. Die Leibeserziehung erlangt entsprechend eine wichtige Rolle im Schulwesen. Die Entwicklung der Gymnastik tendiert zur gesundheitsorientierten Leibeserziehung, womit die agonale (wettkampforientierte)Gymnastik vernachlässigt wird. Agonale Gymnastik betrifft folglich nur noch Berufssportler, wobei in dieser Epoche die Wettkämpfe in kultischen Spielen nur noch als reine Schaukämpfe stattfinden.

Im frühen Römertum (500 - 200 v. Chr.) wird die Erziehung jedoch dem Militärdienst unterworfen, wodurch die körperliche Ertüchtigung in den Vordergrund gerät. Das Militär lehrt einfach und zweckorientiert Härte, Ausdauer, Kraft usw... Unter die Formen der körperlichen Ertüchtigung fallen unter anderem Laufen, Schwimmen und Fechten. Hingegen entwickelte sich kein Wettkampfwesen.

Aufgrund geschichtlicher Entwicklungen kommt es zur Konfrontation der altrömischen Leibeserziehung mit dem hellenistischen Sport, bezeichnet als die hellenistisch- römische Epoche (200 v. Chr. - 500 n. Chr.). Die gesundheitsorientierte hellenistische Gymnastik wird zu einem wichtigen Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.

Das Christentum wird 380 n. Chr. zur Staatsreligion und schon bald entwickelte sich eine leibfeindliche Einstellung.

Das frühe Mittelalter (500 - 1000) ist eine Zeit des Übergangs: die Leibesaktivitäten entwickeln sich zu einem spezifischen, mittelalterlichen Sport. In der sogenannten Wanderzeit (ca. 200 - 500) wird Sport ein Mittel der aristokratischen Selbstdarstellung (z.B. in Jagd und Wettkampf). Die schulische Leibeserziehung kann sich in diesem Zeitraum nicht weiterentwickeln.

Durch die Entstehung des Ritterstandes im Hohen Mittelalter (1000 - 1300) kommt es zu einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderung, wie es im frühen Römertum der Fall war - die körperliche Ertüchtigung spielt wieder eine wichtige Rolle, aufgrund der militärischen Funktion des Ritterstandes. Sportliche Höhepunkte gibt es zwar auf den ritterlichen Turnieren, jedoch wird der gesundheitsorientierte Sport trotzdem nicht bevorzugt.

Im späten Mittelalter, Humanismus und Absolutismus (1300 - 1800) verändert sich die Gesellschaft, durch den wirtschaftlichen Aufschwung: in der bürgerlichen Gesellschaft entstehen spezielle Formen des Sports (auch z.B. Reiten und Tanzen) und für einige von ihnen entstehen feste Bauten, wie zum Beispiel Fechthäuser. An Gymnasien und Universitäten wird der Sport als Freizeitaktivität gefördert. Zudem entstehen immer häufiger Sportvereinigungen. In der Zeit des Umbruchs, der Neuorientierung des Sports während des Humanismus, entsteht wieder die schulische Leibeserziehung (jedoch immer noch keine einheitliche Entwicklung, sondern beschränkt auf das Leben außerhalb der Schule -> private Schulen für spezielle Sportarten). Nebenbei gewinnen damals Ritterakademien aufgrund ihrer Ausbildung an sportgeschichtlicher Bedeutung.

Die in der Aufklärungszeit (1600 - 1800) bekämpften geistigen und kulturellen Reformbewegungen des aufsteigenden Bürgertums gewinnen mehr an Einfluss auf die Menschen. Die Reformbewegungen der Philanthropen entwickeln ein quantitativ und qualitativ anspruchsvolles System für körperliche Bildung (Gymnastik). Die Philanthropen leiten somit die moderne und erste planmäßige schulmäßige Leibeserziehung ein (Guth Muths).

Im Zeitraum des Idealismus und der nationalen Bewegung (1780 - 1815) entstehen ein neues, idealistisches Menschenbild und die Entwicklung eines neuen Bildungsideals. Der Sport, besonders die Gymnastik, spielt eine wichtige Rolle in den Konzepten der Bildungsziele, zum Beispiel von J. H. Pestalozzi. Die französische Revolution um 1789 und die Fremdherrschaft in Deutschland lösen eine Bildungsreform aus. Dazu gehört zum Beispiel das Jahnsche Turnen (F. L. Jahn). Das Turnen wird nun als Form einer nationalen und volkstümlichen Leibeserziehung angesehen.

Nach der Neuordnung der europäischen Staatenwelt (1814/15) wird die Turnerschaft in politischen Konflikte verwickelt. Es kommt zu einer Turnsperre von 1820 bis 1822. Trotzdem gewinnt das Turnen in seinem Wesen immer mehr an Bedeutung (z.B. durch Turnvereine). Zudem wird die Leibeserziehung der Jugend in die Schule integriert (Frühstadium des Schulsports im heutigen Sinne – erstes Auftreten einer neuen Form der Leibesübungen, "Sport" in England). Merkmale des Sports sind Konkurrenz-, Leistungs- und Rekordprinzip.

Um die Wende des 18. und 19. Jahrhunderts beginnt die Ausbildung eines charakteristischen Erscheinungsbild des Sports in Form von Meisterschaften, Regelwerken usw.. Man bezeichnet den Aufschwung des Sports bis Mitte 19. Jh. daher auch als "Versportlichung" oder"Versportung", welcher auch in Deutschland in den 80-ern und 90-ern den Durchbruch schaffte. Erstmals werden auch Frauen gleich von Anfang an miteinbezogen. Turner allerdings leisten dagegen Widerstand.

Die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wird charakterisiert durch die industrielle Revolution in allen europäischen Ländern. Die Veränderungen im gesellschaftlichem Leben erzeugten ein neues Leibverständnis. Es entsteht eine Jugendbewegung sowie eine Reformpädagogik. Die Neuorientierung der Leibeskultur richtet sich nach dem modernen Olympiagedanken (de Coubertin; Gründung des IOC um 1894). Seit 1896 finden alle vier Jahre Olympiaden statt, ausgehend von der ersten Olympiade in Athen (Griechenland).

Im Deutschland der Weimarer Republik (nach 1915) wird der Sport zur Massenbewegung. Der Sport, besonders die Turnvereine, haben Teil an der Politik. Nach der Machtergreifung Hitlers (1933) wird der Sport neu organisiert und in die Richtung der politischen Interessen gelenkt (politische Leibeserziehung). Die kampf- und gemeinschaftsorientierten Sportarten werden durch die Militarisierung wieder stark bevorzugt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Deutschland in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Im Spannungsfeld zwischen den USA und der Sowjetunion entstehen 1949 zwei voneinander unabhängige deutsche Staaten - die BRD und die DDR. Die Organisation des Sports wird ebenfalls geteilt und selbstständig ausgeführt. Während des Wirtschaftsaufschwungs in der BRD schafft der leistungsorientierte (vor allem in den 50er Jahren) und konkurrenzdenkende Sport den Aufstieg. Durch das "Deutsche Turn- und Sportfest" wird der Sport zur Massenbewegung. Doch auch in der DDR entsteht ein System des modernen Hochleistungssports. Zudem wird der Sport nun als Wissenschaft anerkannt (DHfK).

 

Entwicklung des Schulsports in Deutschland

In der griechischen Antike betrieb man Sport allgemein im Dienste der Verteidigung des Vaterlandes, zu religiös-kultischen Zwecken, aber auch schon im Sinne einer ganzheitlichen Erziehung und Bildung des Menschen. Die weitere Geschichte weist diese unterschiedlichen Schwerpunkte in den verschiedenen Gesellschaften ebenfalls auf, jedoch ging es erst in den Schulen in der späten Neuzeit vorrangig um geistig philosophische, humanistische Bildung, militärische Einflüsse sind aber bis heute in den verschiedensten Regionen der Welt immer noch erkennbar. In Deutschland gewannen in der Mitte des 18. Jahrhunderts die Leibesübungen, wie man den Sport mit seinen verschiedenen Formen in diesem Zusammenhang besser nennt, für die schulische Erziehung immer mehr an Bedeutung.

Johann Bernhard Basedow (1724-1790) eröffnete 1774 das Philanthropium Dessau mit dem Ziel einer vernunft- und naturbezogenen Erziehung.

Basedows Zeitgenosse und Philantrop Johann Christian Friedrich Guts Muths (1759-1839), Vorreiter und Begründer des neuzeitlichen schulischen Gymnastikunterrichts, unterstützte ihn in dieser Hinsicht und setzte sich zusätzlich gegen die "Verzärtelung" ein. Mit seiner »Gymnastik für die Jugend« (1793) schrieb er die erste umfassende pädagogische Arbeit über die Funktion und die Inhalte der Leibeserziehung, welche gegen »entnervende Verzärtelung« und »luxuriöse Weichlichkeit« ankämpfen sollte. Bei seinen Überlegungen kamen allerdings Mädchen und Kinder der Landbevölkerung nicht vor, da letztere schon durch die harte Landarbeit genügend Körperertüchtigung erhalten hätten.

Ab 1804 sah dann, erstmals überhaupt in Deutschland, der Lehrplan der bayerischen Volksschulen »Gymnastik« als ordentliches Unterrichtsfach vor, was allerdings nicht ganz unumstritten war.

Zu den Zeiten des Turnvater Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), dachte immer noch kein einziger Mensch an Spaß beim Sport – es ging stets um die Wehrertüchtigung für die Verteidigung des Vaterlandes und um die Volkserziehung. Durch den militärische Aspekt gewann das "Turnen" (Jahns Wortschöpfung – vgl. Turnier), vorwiegend ausgelöst durch die damalige deutsche feindliche Einstellung gegenüber Frankreich, an Akzeptanz.

Im ehemaligen Preußen sorgte 1842 die "Allerhöchste Kabinettsordre" für eine neue Reform. Laut dieser Reform soll der Turnunterricht, wie der Sportunterricht früher genannt wurde, "an allen öffentlichen Lehranstalten als notwendiger und unerlässlicher Bestandteil der männlichen Erziehung" sein.

In Württemberg wurde das Turnen 1845 auch an höheren Schulen zum Bestandteil des Unterrichts. Den Mädchen wurde der Schulsport bis zu diesem Zeitpunkt immer noch vorenthalten. Schon damals beschloss man den Unterricht "auch für den Winter in den Schulplan jeder Gelehrten- und Realschule" einzubeziehen und ihn mindestens "zweimal in der Woche, je eine Stunde vorzunehmen".

Otto Heinrich Jaeger (1828-1912), sozusagen der Turnvater Jahn für die Württemberger, entwickelte eine Art militärisch-strammes Turnen, dessen Übungen von Exerzierübungen kaum zu unterscheiden waren. Sein Turnsystem wurde von der württembergischen Regierung als "offizielles Turnsystem an den Schulen des Landes" anerkannt. Wie schon etliche Vorgänger hatte auch er einen militärischen Hintergedanken - in diesem Falle war es der Gedanke an eine Nationalbewegung (Deutschlands) gegen Frankreich.

Erstmals um 1860 wurde dem weiblichen Geschlecht das Turnen in Schulen ermöglicht. Doch der "Vater des Mädchenturnens", Moritz Kloss lehnte zunächst das Bockspringen, Voltigieren, wie auch Barren- und Reckübungen aus "höheren Verletzungsrisiken" für das allgemein schulische Mädchenturnen ab.

Den Unterrichtsfächer Schwimmen und Turnen gelang, gerade durch die Wehrertüchtigung der männlichen Jugend, der schulische Durchbruch ab 1861. Für Gymnasien und 1868 auch für Volksschulen, wurden diese Fächer endgültig zu "ordentlichen" Unterrichtsfächern.

Ein Problem war natürlich noch, dass es für den Turnunterricht vielerorts an geeigneten Übungsstätten und ausgebildeten Turnlehrern fehlte.

Erst um 1900 wurde das Spektrum des Mädchenturnens, nach einer langen Phase auf der Ebene der Kallisthenie (Anmutslehre), dem des Jungenturnens in eingeschränkter Form angepasst.

Im Gegensatz zum disziplinierten »Deutschen Turnen« stand der »Englische Sport«. Abgeleitet aus »to disport« - sich vergnügen, enthielt dieser stets auch unterhaltende Elemente.

Trotz häufiger Gegenwehr der deutschen Turnerschaft, die "Sport" als "undeutsch" bezeichnete, hat sich der "Sport" seit Mitte 19. Jahrhunderts weltweit immer stärker verbreitet. Das Fußballspiel ist eines dieser unterhaltenden Spiele, welches in den ersten 35 Jahren der Einführung des Fußballspiels (seit der Weimarer Zeit auch gelegentlich in Schulen) ungeahnten Aufschwung nahm.

Das Ideal der "starken Frau" prägten erst die Nationalsozialisten. Nicht aber aus Wille zur Gleichberechtigung bezüglich des Frauensports, sondern erneut aus Macht- und Expansionsgelüsten.

Die Richtlinien 1937 sahen fünf Wochenstunden Sport vor, dessen Bewertung im Zeugnis, durch bis zu sechs verschiedene Fächer, überproportionale Bedeutung hatte (Beispiel von sechs Sportfächern an einer Schule: Leichtathletik, Turnen, Schwimmen, Spiel, allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit und Boxen).

Im späteren DDR wurden ebenfalls ideologisch-politische Ziele verfolgt. Durch den Sportunterricht wurden neben der vormilitärischen Ausbildung auf eine bewusste, gesunde Lebensführung im Sozialismus und eine Herausbildung des Gemeinschaftsgeistes hingearbeitet.

Heute, nach grundlegendem gesellschaftlichem Wandel, geht es, hauptsächlich im Gemeinschaftssport (Schulsport, Vereine etc.) um pädagogisch begründete menschliche Erziehung und im außerschulischen Bereich, aus gesundheitlichen Gründen, auch um die körperliche Fitness des Menschen.

 

Einflussnahme auf die Gesellschaft

Der Sport ist heute durch den Massensport ein fester Bestandteil der Gesellschaft. Seine Vielfalt an Sportarten wächst zunehmend und ist jetzt schon kaum noch überschaubar. Zudem hat der Sport heute in Bereichen des täglichen Lebens einen derartigen Platz gefunden, so dass man sich ein Leben ohne Sport nicht ohne weiteres vorstellen kann. Abgesehen vom Alltag des Menschen gilt der Sport heute als einer der größten und wichtigsten Wirtschaftszweige. Beispielsweise zählen die Übertragungen über das Fernsehen von Weltmeisterschaften in Rennsportarten, wie die Formel 1 und vor allem Massensportarten, wie Fußball, zu gigantischen Einnahmequellen.

Abgesehen davon spielt der Sport auch in Bereichen der Politik eine Rolle (z.B. die sportliche Entscheidungen am "Grünen Tisch"). Notgedrungen müssen sich allerdings auch die Mediziner mit neuentstandenen Sportverletzungen von Patienten "herumschlagen".

Einflussnahme auf die gesellschaftliche Stellung

Der Sport wird in der Fachsprache in vier markante Bereiche gegliedert:

Beim Volkssport steht in erster Linie die Suche nach Freude, Geselligkeit, Gesundheit und Kommunikation im Vordergrund, was ich aus eigener und anderer Erfahrungen in meinem Fußballverein größtenteils bestätigen kann. Der Volkssport wird allgemein durch Vereine betreut und ist unabhängig von Geschlecht und Alter. Abgesehen von der erhöhten Lebensqualität fördert er vor allem die Kommunikation, aber auch, innerhalb Vereinen, bzw. Mannschaften, die Solidarität und das Demokratieverständnis.

Der Leistungssport ist hingegen auf beruflicher Basis anzusehen. Das Streben nach Höchstleistungen, Rekorden sowie nach Geldverdienst führt zu Anerkennung und Ruhm. Zu oft aber erleben wir, dass täglich Dopingfälle in diesem Sportbereich nachzuweisen sind, wodurch der Wille nach Ruhm schnell ins Gegenteil umspringen kann. Abgesehen davon leben Berufssportler unter dem ständigen Druck des Verletzungsrisikos, dass eine gute Karriere stoppen könnte. Schnell heranrückendes Alter erfordert in diesem Falle Höchstleistungen in jungen Jahren, um möglichst finanziell für das restliche Leben ausgesorgt zu haben. Leistungssportler leben im Gegensatz zu Hobbysportlern in ständiger Konkurrenz zu anderen Leistungssportlern. Rivalitäten können dadurch landesweit übergreifen.

Einflussnahme auf das Sozialverhalten

Die Aufgaben des Sports für das Sozialverhalten sollten darin bestehen, soziale, bzw. menschliche Verhaltensweisen zu entwickeln, zu erweitern und diese zu festigen.
Durch den Sport werden zum größten Teil positive Verhaltensweisen entwickelt bzw. hervorgebracht. Darunter fallen beispielweise Kameradschaft, Teamgeist, Kooperation, Gemeinschaftsgefühl, Rücksichtnahme, Toleranz, "Fair Play" (diese Eigenschaften liegen alle nahe beieinander und fördern alle das "Miteinander" leben, z.B. im Beruf, bzw. im Alltag).

Eine weitere Aufgabe des Sports für das soziale Verhalten ist, negative Verhaltensweisen wie Aggressionen und Menschenverachtung zu unterdrücken, diese abzubauen und in positive Verhaltensweisen umzuwandeln.

Im Schulsport hat das Erlernen sozialer Verhaltensweisen durch den Sport eine besonders große Bedeutung. Als Erzieher lehrt man die Schülerinnen und Schüler, sich durch sportliche Leistungen an Normen zu orientieren und gemäß gesetzlicher Richtlinien entsprechende pädagogische Ziele zu erreichen, bzw. zu versuchen, diese zu erreichen.

Darunter fällt zum Beispiel, durch die Bestände unterschiedlicher Voraussetzungen (z.B. Alter, körperliche und geistige Gesundheit) in einer Gruppe, die Orientierung nach Sensibilität und Kooperation.
Als erste Vermittlung von sozialen Verhaltensweisen, ist der Schulsport in seiner Art somit unverzichtbar.

Nehmen wir noch einige Beispiele heraus. Das Erlernen von regelgerechtem Verhalten geschieht durch schlichtes "Belohnen", bzw. "Bestrafung", z.B. durch Notengebung oder im negativem Falle durch Ausschluss vom Sportunterricht. Dadurch erlernen die Schüler(innen) gewisse Werte, bzw. Regeln meist an Hand praktischen Übungen. Somit können nun Kinder und Jugendliche die Bedeutungen von Normen kennen lernen und später im selbstständigen Leben im Beruf und im Alltag "umsetzen".

Aus rein rechnerischen Tatsachen kann nicht jeder Sportler den gewünschten Erfolg haben. Es ist also immer so, dass zum Schluss einzelne gewinnen und andere akzeptieren müssen, gescheitert zu sein, bzw. verloren zu haben. Hier ist es wichtig, ein fairer Spieler und somit ein guter Verlierer zu sein. Klar gibt es "ewige Verlierer", die lernen müssen, mit diesem Frust zu leben. Diese Enttäuschungssituation kann sich aber durchaus positiv auswirken, denn sie verbessern die Fähigkeit, Niederlagen "einstecken" zu können, was im außersportlichen Leben gelegentlich auch von Bedeutung sein kann. (Dies habe ich übrigens an unserem parallelen Sportkurs bei einem anderen Sportlehrer erkannt. Obwohl ich gegen drei körperlich gesehen schlechtere Sportler (bezogen auf Leichtathletik) verloren habe, habe ich doch an Erfahrung gewonnen und bin sogar als "sehr guter Verlierer" bezeichnet worden. Dies hat mir in diesem Falle mehr gebracht als ein oder mehrere Siege.)

Ein negativer Aspekt bei dem Erlernen sozialer Verhaltensweisen im Sport ist allerdings die Entstehung von Aggressivität, wobei nicht die "faire" Agressivität, z.B. im Fußball gemeint ist. In Wettstreiten geschieht es nicht zu selten, dass Entscheidungen gefällt werden, die nicht immer allen gegenüber sozial sind und sogar auch gegen Regeln verstoßen (wie es ja auch im alltäglichen Leben und z.B. in der Politik auch passiert). Dann können die Reaktionen darauf bisweilen äußerst aggressiv sein, je nach dem, wie wichtig die jeweilige Situation von Zuschauern und Aktiven eingeschätzt wird.

Aufgabe des Sports ist es hier, den unerfahrenen Sportlern, hauptsächlich Kindern und Jugendlichen, Erfahrungen zur Bewältigung von Konfliktsituationen zu übermitteln, um falsche Aggressionen zu lindern bzw. auszuschließen.

 

Quellen

Bücher

Internet

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E-Mail:   netSCHOOL Redaktion ; 2003