Einige Erfolge, die für sich sprechen:
Die Zahlen sollten in ihrer eindeutigen Aussagekraft verstanden und nicht ihre numerische Exaktheit diskutiert werden!

Deutschland
Finnland

• Durchschnittlich ca. 80 000 von ca. 12 Mill. SchülerInnen
  jedes Jahr ohne Schulabschluss (6,7 ‰)
• ca. 11 % sind bei PISA die Besten
• ca. 37 % erreichen die Hochschulqualifikation
• ca. 23 % haben Hochschulabschluss
• ca. 700 von 100 000 Berufstätigen arbeiten in
  MINT- Berufen (Mathe, Informatik, Naturwissensch., Technik)

• Pro Jahr 150 - 200 von ca. 650 000 SchülerInnen
  ohne Schulabschluss (0,3 ‰)
• ca. 21 % sind bei PISA die Besten
• ca. 70 % erreichen die Hochschulqualifikation
• ca. 57 % haben Hochschulabschluss
• ca. 1800 von 100 000 Berufstätigen
  arbeiten in MINT- Berufen

Der Kommentar einer Reisegruppe der Uni Hamburg, die sich das finnische Bildungssystem vor Ort angesehen hat:
Das finnische Bildungssystem bzw. System der Lehrerausbildung ist eng verknüpft mit einem spezifischen finnischen Konsens über Grundfragen der Bildung und der Stellung der Schule in Staat und Gesellschaft. Eine einfache Übernahme der Gesamtarchitektur des (Bildungs-) Systems ist schon deswegen nicht möglich, weil der angesprochene Konsens, das Fundament gleichermaßen, sich einer solchen Transaktion entzieht und unter den jeweiligen Bedingungen und Traditionen entwickelt sein will. Dass wir da noch einen gewissen Nachholbedarf haben, ist deutlich und auf der Reise z.T. schmerzlich bewusst geworden.

Auf die unabwendbare Frage nach dem finnischen Schulerfolg wurden in großer Einmütigkeit vor allem immer wieder drei Aspekte genannt, die miteinander für den Erfolg verantwortlich seien:
1. die integrierte Schulstruktur
2. die akademische LehrerInnenausbildung
3. die hohe Bildungsaspiration und das unterstützende Milieu der Elternhäuser

Als eine weitere Bedingung für den Erfolg wurde immer wieder auch der hohe gesellschaftliche Konsens genannt, der bezüglich der Schulstrukturen und der akademischen Lehrerbildung in Finnland herrscht.
Unser Eindruck ist, dass in Finnland Bildungsfragen vor dem Hintergrund dieses Konsenses stärker auf die zu lösenden Probleme konzentriert werden können, weil die bei uns immer präsente „Systemdebatte“ nicht (mehr) geführt werden muss. Das gibt den Diskussionen ganz offensichtlich eine sachbezogene Gelassenheit, die unsere Bildungsdebatten nicht immer auszeichnet.