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Eine neue Schule für alle
 

Eltern gegen frühe Auslese der Schüler

"Lasst unsere Kinder länger gemeinsam lernen"

Viel zu früh fällt die Entscheidung für die Schulkarriere

Jetzt mischen sich in Baden-Württemberg auch die Eltern in die Diskussion um die Schulstruktur ein. Mütter und Väter aus den Landkreisen Ravensburg und Konstanz haben gestern unter dem Titel "Lasst unsere Kinder länger gemeinsam lernen" eine Unterschriftenaktion gestartet.

Bild: bikl.de Vor wenigen Wochen hatten 100 oberschwäbische Rektoren mit einem offenen Brief dringende Reformen im baden-württembergischen Bildungssystem angemahnt. Inzwischen unterstützen immer mehr Schulleiter, Lehrer, Universitäts-Professoren, Experten und Handwerkskammern diese Forderungen. Mit der Unterschriftenaktion schließen sich auch die Eltern an die die aktuelle Diskussion um Änderungen im baden-württembergischen Schulsystem an.

In Baden-Württemberg werden am Ende des ersten Schulhalbjahres der 4. Klasse die Grundschulempfehlungen für die Schüler gegeben. Sie sind bindend und bestimmen ganz entscheidend die Schulkarriere und den weiteren Lebensweg der Kinder. "Diese frühe Auslese der Schüler nach den Noten der Klasse 4 ist schädlich", erklären jetzt die Eltern der Initiative für ein neues Schulsystem. Niemand könne bei einem 10-jährigen Kind vorhersagen, wie es sich entwickelt. "Die Kinder dürfen nicht schon so früh unter Druck gesetzt werden. Die Angst, nicht gut genug zu sein "fürs Gymi" kennen bereits viele Drittklässler. Und durch das immer frühere Einschulen sind die Kinder bei der Schulentscheidung oft erst 9!"

Schon ab der dritten Klasse stünde das Thema Schulwechsel oft - unausgesprochen - im Raum: Die Folgen: Schlechte Noten würden zur Belastung für die ganze Familie, die Kinder entwickelten Schulängste, die Hausaufgaben würden zum täglichen Martyrium. Mit teilweise drastischen Mitteln versuchten dann viele Eltern ihre Kinder fit für das Gymnasium, oder wenigstens für die Realschule, zu machen, weil niemand eine Hauptschulempfehlung wolle. "Reicht es nicht bei den Noten, müssen Nachhilfe oder sogar Medikamente gegen den Stress her", heißt es in der Erklärung der Initiative.

 
Quelle: Bildungsklick.de, 29.06.2007

 

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